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Heute vor vier Wochen wurde der Nobelpreis für Medizin und Physiologie verliehen. Mary E. Brunkow, Fred Ramsdell (beide USA) und Shimon Sakaguchi (Japan) wurden für ihre bahnbrechenden Entdeckungen zur peripheren Immuntoleranz geehrt.
Sie klärten, wie regulatorische T-Zellen das Immunsystem daran hindern, den eigenen Körper anzugreifen, und verhindern so Autoimmunerkrankungen wie Typ-1-Diabetes oder rheumatoide Arthritis. Ihre Erkenntnisse ebnen den Weg für neue Therapien, etwa in der Krebsimmuntherapie oder bei Autoimmunkrankheiten, mit gezielteren Immunmodulatoren und weniger Nebenwirkungen.
Th17-Zellen sind eine spezielle Art von Immunzellen, genauer gesagt eine Untergruppe von T-Helferzellen (T-Lymphozyten), die eine wichtige Rolle im Immunsystem spielen. Sie schützen den Körper vor Infektionen, indem sie Entzündungen fördern. Sie sind wichtig, können aber bei Fehlfunktion auch Krankheiten verursachen.
In diesem Zusammenhang ist eine neue Studie interessant. Sie zeigt, dass die Pantothensäure (Vitamin B5) hier eine Schlüsselrolle spielen könnte. Weil sie das Immunsystem zwar aktiviert, aber gleichzeitig moduliert:
„Darüber hinaus beeinflusst CoA die Aktivierung von Immunzellen, indem es den Stoffwechsel dieser Zellen moduliert und dadurch ihre Proliferation, Differenzierung und
Effektorfunktionen beeinflusst. Die gezielte Beeinflussung des CoA-Stoffwechsels stellt einen vielversprechenden Ansatz für therapeutische Interventionen dar, da sie das metabolische Gleichgewicht wiederherstellen, chronische Entzündungen lindern und die Funktion der Immunzellen verbessern kann.“
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Heute ist internationaler Tag des Schlaganfalls. Der Schlaganfall, auch Insult oder Apoplex genannt, ist eine der häufigsten Todesursachen überhaupt. Dabei unterscheidet man zwei Arten:
- einen ischämischen („weißen“) Schlaganfall (ca. 75–80 %)
- einen roten Schlaganfall (ca. 20 %)
Beim roten Schlaganfall hat es ein Gefäß zerrissen, wahrscheinlich durch hohen Blutdruck. Je mehr es blutet, desto schlechter. Der weiße Schlaganfall ist eine Durchblutungsstörung, eine Ischämie oder eine Embolie. Durch einen kleinen Blutpfropfen wird ein kleines Gehirngefäß verstopft, das Gewebe wird nicht mehr durchblutet und stirbt ab, was einen Funktionsverlust zur Folge haben kann.
Beim Schlaganfall muss man sehr schnell handeln: nicht abwarten und sofort zum Arzt gehen bzw. den Notarzt rufen und dann ab in eine Stroke-Unit.
Eine Stroke-Unit [englisch, zu stroke »Schlaganfall« und unit »Einheit«] ist eine Krankenstation in einem Krankenhaus mit spezieller Ausrichtung auf die Diagnostik und Akutversorgung von Schlaganfallpatienten. Die wissen, was zu tun ist: Bildgebung und Stillung der Blutung oder Lyse.
Bei folgenden Symptomen sollte man hellhörig werden: plötzliche Kraftlosigkeit/Halbseitenlähmung in einem Arm oder Bein, schiefer, einseitig herabhängender Mundwinkel, Schwindel, neurologischer Ausfall (Sprach- oder Sprechstörung usw.).
Der Schlaganfall ist keine Alterskrankheit – er trifft auch Junge!
- Zweithäufigste Todesursache weltweit
- Dritthäufigste Ursache für Behinderung
- 250.000 Fälle/Jahr – bis 2035 +34 %
Nach dem Schlaganfall kann die Rehabilitation weitgehend gelingen. Ein Schlaganfall lässt sich aber auch sehr gut vermeiden.
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Korrekt heißt diese Form der Demenz „Morbus Alzheimer“, nach Alois Alzheimer. Der Neurologe und Psychiater beobachtete 1906 bei einer seiner Patientinnen Symptome wie Gedächtnisverlust, Sprachstörungen und Verwirrtheit, die nicht typisch für ihr Alter waren. Nach ihrem Tod untersuchte er ihr Gehirn und fand charakteristische pathologische Veränderungen, und zwar Amyloid-Plaques und neurofibrilläre Bündel.
Emil Kraepelin, Alzheimers Mentor, benannte die Krankheit nach Alzheimer in seinem Lehrbuch der Psychiatrie (1910), was die Bezeichnung „Alzheimer-Krankheit“ etablierte.
Morbus Alzheimer ist nur eine Form der Demenz, es gibt daneben vorwiegend noch die vaskuläre Demenz. Sie wird verursacht durch Durchblutungsstörungen im Gehirn.
Charakteristisch für die Veränderungen im Gehirn von Alzheimer-Kranken sind einesteils die Amyloid-Plaques (Ablagerungen von unvollständig abgebauten Eiweißkörpern (Peptide) außerhalb der Zellen) und die Neurofibrillen.
„Amyloid-Plaques entstehen durch die fehlerhafte Spaltung von APP, die Anhäufung von Beta-Amyloid, gestörte Abbaumechanismen und die daraus resultierende toxische Wirkung auf Nervenzellen, was die Alzheimer-Pathologie vorantreibt.“ Quelle: Labor Limbach
Bis sich erste Symptome zeigen, gibt es eine lange Vorlaufzeit. Dadurch wird die Krankheit oft erst sehr spät erkannt. Bekannt ist, dass bei Alzheimer-Erkrankten der Neurotransmitter Acetylcholin im Gehirn verringert ist.
Verschiedene Anregungen können den Erkrankten helfen:
- gesunde Ernährung (frische, mediterrane Kost, Omega 3)
- viel Bewegung (Sport, Tanzen, Singen)
- soziale Kontakte
Ich könnte mir gut vorstellen, dass über lange Jahre schon ein Mangel an Mikronährstoffen besteht. Damit erhalten die Mitochondrien zu wenige lebensnotwendige Stoffe, es mangelt ihnen an Energie oder sie sterben sogar ab. Damit werden die Energiebildung und ebenso die Reparaturmechanismen in den Mitochondrien gestört. So können sich über lange Jahre die falsch abgebauten Stoffe zu „Geröllhalden“ anhäufen und die Krankheit somit auslösen und befördern.
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Sepsis ist ein „leiser Killer“, der oft unbemerkt bleibt, aber durch schnelle Erkennung (Symptome: ein schweres Krankheitsgefühl, Fieber, schneller Puls, Verwirrtheit, Atemnot) und schnelle Behandlung (meist Antibiotika, Flüssigkeit) besiegt werden kann.
Sepsis steht nach Herzinfarkt und Schlaganfall an dritter Stelle der Todesursachen in Deutschland. In einem Interview (Sprechstunde) erklärte Prof. Dr. Konrad Reinhart am 2. September im Deutschlandfunk:
Jährlich erkranken 500.000 Menschen in unserem Land an Sepsis und 140.000 sterben daran. Allein 70.000 der COVID-Erkrankten starben an Sepsis, an Multiorganversagen. Nicht nur äußere Verletzungen, sondern jede Infektion kann letztlich zu einer Sepsis führen (siehe Bild anbei – Mythos). Vorbeugend sollte man jegliche Möglichkeit einer Impfung gegen Infektionskrankheiten nützen (Pneumokokken, Grippe).
Besonders gefährdet sind ältere Menschen über 75, Neugeborene bis zu einem Jahr, besonders Menschen mit chronischen Erkrankungen (Diabetes usw.) und Immunschwäche.
Auch hier zählt wie bei einem Schlaganfall jede Minute. „Das Furchtbare ist, dass der größte Zeitverzug durch die Fachkräfte entsteht“, sagt Dr. Michael Sasse, Leiter des Pädiatrischen Intensivnetzwerks Norddeutschlands, das bereits seit mehr als 20 Jahren existiert und von Beginn an die Sepsis als Schwerpunkt benannt hat.
„Die Sepsisinzidenz bei Kindern unter einem Jahr in Deutschland ist mit etwa 1.500 Fällen pro 100.000 Einwohnenden ähnlich hoch wie bei über 80-Jährigen.“ (Ärzteblatt, 12.09.2024)
Wenn nicht schnell genug gehandelt wird, können sich die im Körper vorhandenen Bakterien, Viren oder Pilze so schnell vermehren, dass es zu einem Organversagen kommt (Antibiotika helfen nur bei bakteriellen Infekten). Das Abwehrsystem spielt verrückt. Der Körper schützt sich, indem er den Kreislauf zentralisiert. Das heißt, die Hände, Finger und Zehen werden nicht mehr durchblutet und sterben ab.
Wenn ihr Symptome bemerkt, ruft sofort den Notarzt (112)!